Überlingen, München

Bezaubernd historisch: Die Altstadt von Überlingen

Am See liegendes Überlingen ist von den steilen Berghängen aus Sandstein umkreist. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt, lässt man sich vom historischen Flair der Stadt verzaubern. Viele Fachwerkhäuser, die Reste der Stadtbefestigung, alte Patrizierhäuser erscheinen vor dem Auge des Reisenden. Im 7. Jahrhundert war Überlingen eine alemannische Siedlung, später entwickelte sich die Stadt am See zu einer freien Reichsstadt, die von Salz-, Getreide- und Weinhandel profitierte. Nachdem Überlingen nach dem Dreißigjährigen Krieg verarmte, fand es erst im 19. Jahrhundert durch die Entdeckung der Heilquelle seinen Neuanfang als Erholungs- und Kurort.

Bei einem Bummel durch die Altstadt fällt dem Reisenden eine spätgotische Kirche mit den ungleichen Türmen auf - Münster 125 St. Nikolaus. Nikolaus war Schutzpatron der Seeleute, Fischer und Händler. 1350 hat man mit dem Bau dieser fünfschiffigen Basilika an Stelle einer älteren Kirche angefangen. Das heutige Aussehen stammt aus dem Ausbau, der im 16. Jahrhundert unternommen wurde. Der Nordturm des Münsters erreicht die Höhe von 78 m, während der Südturm unausgebaut blieb. Doch das äußere schlichte Aussehen des Münsters soll nicht täuschen, wenn man die Basilika betritt, offenbart sie ihren Schatz - Renaissance-Schnitzaltar aus dem Jahre um 1613. Um diese Zeit schnitzte Jörg Zürn 15 m hohen Altar mit 23 Figuren in Lebensgröße - damit hat er ein filigranes Meisterwerk geschaffen.

Spätgotische Kirche in Überlingen

Blick zum Gewölbe des Münsters

Der Münster St. Nikolaus

Der aufwendige Schnitzaltar

Am Münsterplatz liegt das Rathaus, das im Stil der italienischen Renaissance erbaut wurde. Das Rathaus besitzt eine wertvolle Innenausstattung. Der holzgetäfelte Rathaussaal mit der schönen Balkendecke beherbergt 41 Statuetten, die die Vertreter der Stände des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation darstellen - beeindruckendes Meisterwerk hat Jakob Ruess zwischen 1492 und 1494 erschaffen.

Von den elf Stadttoren sind heute nur noch fünf erhalten geblieben. Das sind die Reste der Stadtbefestigung, an der man seit etwa 1350 mehr als 200 Jahre lang gearbeitet hat.

Gruselige Perchten-Maske

Das Städtische Museum ist seit 1913 im ehemaligen Patrizierhaus untergebracht. Das im 15. Jahrhundert erbaute Haus beherbergt jede Menge verschiedener Exponate, ausgestellt sind Mammutknochen, Funde aus der Zeit der römischen Herrschaft, Keramik, sowie Trachten und traditionsreiche Fasnachtskostüme aus der Region. Bemerkenswert ist die Sammlung von Johanna Kunz - hier sieht man rund um 50 Puppenstuben aus verschiedenen Zeiten.

Der Stadtgarten ist eine grüne Oase

Eine grüne Oase mit verschiedenen Kakteen und anderen exotischen Pflanzen ist der 3,5 ha große Stadtgarten. Die Seepromenade ist mit Cafes und Restaurants übersät, hier kann man den Abend ausklingen lassen. Die mediterrane Atmosphäre der Seepromenade wird manchen daran erinnern, dass der Süden Europas nicht mehr weit entfernt ist.