St. Gallen, München

Vom Bodensee 104 entfernt liegt in der Schweiz im Tal 41 der Steinach St. Gallen. Der Gründungslegende zufolge hat im Jahre 612 an dieser Stelle der irische Wandermönch Gallus seine Einsiedelei errichtet. Im 8. Jahrhundert ging das Kloster zu dem Benediktiner Orden über. Da es in dem Kloster viele Schreibstuben gab, entwickelte sich das Kloster im 12. und 13. Jahrhunderten zu einem wichtigen wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum Europas, besonders gepflegt wurden hier Theologie, Kunst und Dichtung. Im Laufe der Zeit wuchs ständig der Buchbestand dank der fleißigen Schreibtätigkeit der Mönche, die die alten Schriften kopierten. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass in St. Gallen die weltberühmte Stiftsbibliothek 120 entstand.

Das Kloster St. Gallen	Nobel: Alter Mercedes in St. Gallen	Historische Fassaden in der Schweizer Stadt
Hübsche Häuser prägen das Stadtbild	Ehemals ein kulturelles Zentrum	St. Gallen ist ein beliebtes Ausflugsziel

Steht zur Besichtigung und zu wissenschaftlichen Zwecken offen: Die Stiftsbibliothek St. Gallen

Das heutige Gebäude der Stiftsbibliothek wurde nach den Projekten der Architekten Vater und Sohn Thumb im Zeitraum zwischen 1758 - 1767 erbaut. Den prächtigen Rokokosaal mit der geschwungenen Galerie und Holzsäulen schmücken vier perspektivisch wirkende Deckenfreskos, Stuck und kunstvoll ausgelegter Holzboden. Hier bewahrt man sorgfältig rund um 150.000 Bände, darunter wertvolle mittelalterliche Codizes und Frühdrucke. Zu den Raritäten einer anderen Art gehört eine in dem Bibliothekssaal ausgestellte Mumie aus Oberägypten um 650-610 v. Chr. mit ihrem doppeltem Sarg, der mit Hieroglyphen beschriftet ist, somit ist es die älteste Schrift der Sammlung. Außerdem werden in der Stiftskirche 121 regelmäßig Wechselausstellungen veranstaltet. Die Stiftsbibliothek (Klosterhof, 6d) kann man besichtigen, sowie zu wissenschaftlichen Zwecken nutzen.

Die 68 Meter hohen Türme der Stiftskirche St. Gallen

Die Stiftskirche präsentiert sich dem Reisenden mit einer spätbarocken Fassade, die von zwei 68 m hohen Türmen gekrönt ist. Am Bau der Kirche haben die Mönche nicht gespart. Für den Bau der Kirche beauftragten sie den Architekten Giovanni Gaspare Bagnato, während bei der Gestaltung Peter Thumb und später Johann Michael Beer ein Wörtchen mitzureden hatten. Die Bauarbeiten dauerten von 1755 bis ins Jahr 1766. Im zwischen Rokoko und Klassizismus gestalteten Kircheninneren verbergen sich wahre Kunstschätze, wie zum Beispiel meistervoll geschnitzte Beichtstühle, prächtige Rokokoaltäre und überwältigende Deckenfreskos.

Wenn Sie zeitgenössische Kunst vorziehen, dann ist für Sie der Besuch der privaten Sammlung der Schweizer Kunsthändler Hauser & Wirth lohnenswert. In einer ehemaligen Lokremise (Lokschuppen) am Hauptbahnhof 71 stellt man jedes Jahr verschiedene wertvolle Objekte der Künstler aus Europa, sowie aus Amerika aus.

Aufwendige Stickarbeiten im Textilmuseum von St. Gallen

Wenn man durch die Altstadt von St. Gallen 119 bummelt, sieht man viele uralte Fachwerkhäuser. Nicht umsonst gibt es in der Altstadt viele Bekleidungsgeschäfte. Sie erinnern daran, dass früher St. Gallen 119 ein wichtiges Zentrum der Leinwandindustrie war. 1790 wetteiferten in St. Gallen 119 rund um 40.000 Handstickerinnen miteinander in ihrer Kunst. Die Stickereien aus St. Gallen 119 wurden europaweit exportiert. Über die Geschichte der Stickerei und über die heutige Textilproduktion erfahren Sie im Textilmuseum.

Die Ausflüge in das nähere Appenzeller Land und zum 2503 m hohen Alpenriesen Säntis sind ebenso sehr empfehlenswert.