Stachus, München

Der Stachus ist einer der bekanntesten Münchner Plätze

Der Stachusbrunnen entstand im Jahr 1970

Der Karlsplatz, der von den Münchnern auch Stachus genannt wird, ist einer der bekanntesten Plätze der bayerischen Hauptstadt. Einst soll der Karlsplatz der verkehrsreichste Platz Europas gewesen sein - heute ist er zumindest einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in München. Sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln (z.B. S-Bahn) als auch mit dem Auto kann man den Karlsplatz sehr gut erreichen. Für die Autofahrer stehen großzügige unterirdische Parkhäuser zur Verfügung.

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Die Gegend rund um den Karlsplatz ist hervorragend für einen längeren Einkaufsbummel geeignet. Nicht nur am Karlsplatz selbst gibt es viele kleinere Geschäfte und Kaufhäuser - geht man durch das bekannte Karlstor 64 hindurch, befindet man sich in einer etwa 300 Meter langen Fußgängerzone (Neuhauser Straße und Kaufinger Straße), die bis zum Marienplatz  1  führt.

Seinen offiziellen Namen erhielt der Karlsplatz zu Ehren des Pfälzer Kurfürsten Karl Theodor. Da der Pfälzer bei den bayerischen Münchnern äußerst unbeliebt war, mieden diese beharrlich die Bezeichnung Karlsplatz. Stattdessen hat sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Stachus etabliert.

Der Stachus ist auch unter dem Namen Karlsplatz bekannt

Im Winter verwandelt sich der Platz in eine Eisbahn

Willkommene Abkühlung: Der Stachusbrunnen

Der Name Stachus soll auf den Gastwirt Eustachius Föderl zurückgehen, der am Karlplatz seit 1755 ein Gasthaus namens Stachusgarten betrieben habe. Inzwischen befindet sich an der Stelle des ehemaligen Gasthauses ein Kaufhaus. Wenn man es vermeiden möchte, als Tourist oder als "Zug´reister" erkannt zu werden, sollte man vom Stachus reden.

Seit 1970 befindet sich in der Mitte des Karlsplatzes ein Brunnen. Der Brunnen ist zum einen ein beliebtes Postkartenmotiv, zum anderen ist der Brunnen auf dem Stachus sowohl bei den Münchnern als auch bei den Besuchern ein beliebter Treffpunkt - insbesondere an heißen Sommertagen.

Eingerahmt ist der runde Platz von sogenannten Rondellbauten. Die halbkreisförmigen Gebäude, die den halbrunden Platz umgeben, haben die italienische Architektur zum Vorbild gehabt. Die im Halbkreis um den Karlsplatz angelegten Gebäude stammen aus der Zeit der Jahrhundertwende um 1900.

Das Landesgericht tagt im monumentalen Alten Justizpalast

An der Nordwestseite des Karlplatzes befindet sich der monumentale Alte Justizpalast. Mit Stolz wird darauf verwiesen, dass der Münchner Justizpalast eines der prachtvollsten Bauwerke sei, das in Deutschland je für die Rechtsprechung als unabhängige dritte Gewalt, die Judikative, geschaffen worden ist. Vielmehr war es bis ins 19. Jahrhundert hinein üblich, dass es keine unabhängige Rechtsprechung in einem eigenständigen Gebäude gab.

Der Architekt Friedrich von Thiersch übernahm ab 1887 die Planung und leitete zwischen 1890 und 1897 den Bau in München. Das prächtige Gebäude sollte für jedermann sichtbar machen, dass es sich bei der Justiz um eine souveräne Staatsgewalt handele. Die Architektur des Alten Justizpalast vereint Elemente der Renaissance und des Barock. Mit der riesigen Kuppel aus Eisen und Stahl gelang Thiersch eine innovative und spektakuläre Konstruktion, auf die München wohl durchaus mit Recht stolz sein kann.

Ebenfalls nach Plänen des Architekten Friedrich von Thiersch wurde das Neue Justizgebäude zwischen 1906 und 1908 errichtet. Die Architektur des Neuen Justizgebäudes stellt gegenüber dem Alten Justizpalast einen Kontrast dar: Das neue Gebäude ist schlichter im Stil der Neogotik gehalten. Doch auch dieser Backsteinbau des Neuen Justizgebäudes ist sowohl an den Giebeln des Gebäudes als auch an den Giebelseiten des Turmes treppenförmig verziert. Das Gebäude beherbergt heute einen Teil des Oberlandesgerichts sowie den Bayerischen Verfassungsgerichtshof.

Das Stachusbauwerk ist unterirdisch unter dem Karlsplatz gelegen und zugleich Bahnhof und Einkaufszentrum. In dieser mehrgeschossigen unterirdischen Anlage gibt es neben Parkplätzen, U- und S-Bahnhof und dem großen Einkaufszentrum noch Restaurants und ein Kino. Das sogenannte Stachusbauwerk war bei seiner Errichtung im Jahre 1970 das weltweit größte unterirdische Kaufhaus.

Bei den Bauarbeiten zum Stachusbauwerk stieß man im Untergrund auf einen alten Fluchttunnel. Einst führte dieser Tunnel aus der Stadt hinaus, so dass die Bevölkerung und die Soldaten den Tunnel damals vermutlich nutzten, um sich hinter den feindlichen Linien in Sicherheit zu bringen. Teile der Überreste des Tunnels sind in der unterirdischen Passage ausgestellt. Seit 1971 gibt es sogar eine spezielle Satzung für das Stachusbauwerk. Die Satzung untersagt beispielsweise das Betteln, Musizieren, Sitzen, Schlafen und das Trinken von Alkohol.