Ludwig-Maximilians-Universität, München

Geschichtsträchtiges Gebäude: Die Ludwig-Maximilians-Universität

In unmittelbarer Nähe des Siegestores, nicht weit vom Englischen Garten entfernt, befindet sich die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Die Umgebung der Hochschule verbreitet ein besonderes Flair: Hier gibt es unzählige Cafés, gemütliche Restaurants und urige Wirtschaften. In einigen dieser Kneipen trafen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele Künstler und Literaten, um über die neuen Werte in Kunst und Literatur zu diskutieren.

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Wer vom Siegestor 26 die Ludwigstraße entlang schlendert, blickt über den Ehrenhof auf das Universitätsgebäude. Den Ehrenhof ziert ein schöner Schalenbrunnen im klassisch-römischen Stil. Das Gebäude der Universität, bei dem drei Flügel um den Ehrenhof herum gruppiert sind, wurde nach den Entwürfen des Hofarchitekten Friedrich von Gärtner zwischen 1835 und 1840 erbaut.

Dass München im Jahr 1826 eine Universität erhielt, hat die Stadt König Ludwig I. zu verdanken: Sein Wunsch war es, die Ludwigstraße solle durch die Gründung der Universität zu einem "Forum der Wissenschaften" werden und so einen Gegenpart zum "Forum der Künste" des Königsplatzes bilden.

Denkmal für König Ludwig I.

Brunnen vor der Universität

Das Gebäude wurde im 19. Jhd. erbaut

Nachdem im Jahr 1472 in Ingolstadt die erste bayerische Universität von Herzog Ludwig dem Reichen mit päpstlicher Genehmigung gegründet wurde und sich dann im Laufe der Zeit zur wichtigsten Hochschule im katholischen Teil Deutschlands entwickelte, wechselte die Hochschule um 1800 zum ersten Mal ihren Standort: Auf Geheiß des Kurfürsten Maximilian IV. Joseph (später König Maximilian I.) wurde die Universität von Ingolstadt jedoch zunächst nach Landshut verlegt. Aber bereits 26 Jahre später sollte die Universität dank Ludwig I. den Umzug nach München erleben.

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren an der Ludwig-Maximilians-Universität etwa 5.200 Studierende eingeschrieben. Daher wurde das Gebäude zur Adalbertstraße erweitert und teilweise umgebaut. Außerdem kamen noch viele neue Gebäude hinzu. Aus dieser Umbauzeit stammt auch der Lichthof, dessen Treppenaufgang die Sitzfiguren von Prinzregenten Luitpold und von König Ludwig I. zieren.

Während der Nazi-Zeit formierte sich hier die Widerstandsgruppe "Weiße Rose"

Am 18. Februar 1943 wurde der Lichthof zum Schauplatz eines Ereignisses, das tragische Folgen nach sich zog: An diesem Tag ließen die Geschwister Hans und Sophie Scholl Flugblätter mit dem Aufruf gegen Faschismus und Krieg durch die Luft wirbeln. Nach einer Anzeige wurden die Geschwister - und später auch weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose", darunter Professor Kurt Huber - verhaftet und innerhalb kürzester Zeit hingerichtet. Heute erinnert eine Denkstätte, die am Lichthof eingerichtet wurde, an die Widerstandsbewegung "Weiße Rose". Auch der Platz vor dem Hauptgebäude der Ludwig Maximilians Universität trägt heute den Namen der Geschwister Scholl, während der gegenüber liegende Platz vor dem Fakultätsgebäude der Juristen nach Professor Huber benannt wurde.

Am Geschwister-Scholl-Platz befindet sich auch einer der schönsten Räume der Universität - die Große Aula. Im Jahr 1919 konzipierte der Architekt German Bestelmeyer eine Aula, die anstelle eines kleineren Baus entstehen sollte. Das Innere des Saales schmückt ein beeindruckendes Mosaik des Sonnengottes Helios, das von Wilhelm Koeppen entworfen wurde. Da die schöne Aula im Zweiten Weltkrieg unzerstört blieb, wurde sie auch für viele andere Zwecke als die universitären Veranstaltungen genutzt. In der Nachkriegszeit nutzte man die Aula nicht nur als Konzertsaal der Münchener Philharmoniker, sondern auch als politische Bühne: Hier tagte der Beratende Landesausschuss und die verfassungsgebende Landesversammlung.

Heute gehört die Ludwig Maximilians Universität zu den größten Universitäten Deutschlands: Ihre Rekordmarke erreichte die Studentenzahl mit 65.000 Studierenden im Jahre 1990. Zur Zeit sind rund 43.000 Studenten an der LMU immatrikuliert.