Lenbachhaus, München

Das Lenbachhaus ist eine im italienischen Stil gebaute Villa ganz in der Nähe der drei Münchner Pinakotheken. Die toskanische Villa ist der ehemalige Wohnsitz des Künstlers Franz von Lenbach (1836-1904). Neben Franz von Struck und Friedrich August von Kaulbach zählt auch Lenbach zu den Münchner Malerfürsten. Seine realistischen Portraits bescherten ihm bereits zu Lebzeiten großes Ansehen (und Reichtum) und somit entwickelte sich Lenbach zu einer führenden Persönlichkeit im Münchner Kunstleben.

Bau und Geschichte des Lenbachhaus

In der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts ließ der Franz von Lenbach die prachtvolle Villa errichten. 1887 bis 1891 stand der Bau unter der Aufsicht von Gabriel von Seidl, die Arbeiten zur Erweiterung des Hauses zwischen 1927 und 1929 wurden nach den Plänen von Hans Grässel und Heinrich Volbehr ausgeführt und für die Erweiterungen zwischen 1969 bis 1972 war Rudolf Thönessen zuständig.

Das italienische Lenbachhaus

Einst lebte Franz von Lenbach hier

Hübscher Brunnen vor der Villa

Das wunderbare Bauensemble ist von einem schönen Garten mit Brunnen und Skulpturen umgeben, die Villa steht heute unter Denkmalschutz. Bei einem Rundgang durch das Lenbachhaus kann man auch einige der Privaträume von Lenbach besichtigen.

Städtische Galerie im Lenbachhaus

Die Städtische Galerie im Lenbachhaus ist ein Kunstmuseum der Stadt München. Ein besonders bekannter Teil der Ausstellung ist die Sammlung des "Blauen Reiters". Die Ausstellung im Lenbachhaus zeigt zahlreiche Werke dieser berühmten Münchner Künstlergruppe um Wassily Kandinsky, Paul Klee, Franz Marc, Gabriele Münther und August Macke.

Die Künstlergruppe "Der Blaue Reiter", zu welcher bedeutende deutsche und russische Maler gehörten, bildete sich um 1911 um Wassily Kandinsky. Die Bezeichnung der Gruppe geht auf das gleichnamige Gemälde aus dem Jahr 1903 zurück: Es zeigt ein weißes Ross, auf dessen Rücken ein romantischer Held thront. Die Künstler der Gruppe orientierten sich am Primitivismus und an der mittelalterlichen Kunst. Auch in den modernen Kunstrichtungen des "Fauvismus" und "Kubismus" fanden sie Inspiration. Zu den Mitgliedern des Blauen Reiters zählten unter anderen: Franz Marc, August Macke, Gabriele Münter, Alfred Kubin, Paul Klee und natürlich Kandinsky selbst.

Gemälde des 18. und 19. Jahrhunderts im Lenbachhaus

Im Lenbachhaus sind aber auch Gemälde des 18. und 19. Jahrhunderts der "Münchner Schule", des Jugendstils und der Neuen Sachlichkeit vertreten. Die Städtische Galerie erwirbt ständig weitere Werke zeitgenössischer Kunst, eine der Neuerwerbungen ist beispielsweise "Zeige deine Wunde" von Joseph Beuys. Darüber hinaus sind aber auch Arbeiten von Arnulf Rainer, Anselm Kiefer oder Andy Warhol zu bestaunen. Schließlich bietet die Städtische Galerie jungen internationalen Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke im Lenbachhaus auszustellen.

Die Galerie zeigt auch Werke der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter"

Heute ist die Städtische Galerie im Lenbachhaus beheimatet

Im Jahr 1994 eröffnete der "Kunstbau", eine Dependance der Städtischen Galerie im Lenbachhaus 18. Der Kunstbau befindet sich in einem Zwischengeschoss der U-Bahnstation "Königsplatz". Wechselausstellungen zeigen in den neuen Räumlichkeiten moderne Kunst und aktuelle Tendenzen. Besonders markant sind die Stützen und die Decke der Ausstellungsräume: Sie sind im Gegensatz zum Parkettboden und den weißen Wänden in schlichtem Betonstil gehalten. Außerdem gelangt kein Strahl des Tageslichtes in die Ausstellung, so dass sie ausschließlich durch künstliches Licht beleuchtet ist. Inmitten des Raumes befindet sich ein rundes Separee, in dem interessante Multimediavorstellungen vorgeführt werden.